Franky Mindja arbeitet jetzt an der zweiten Auflage des Comics Widerstand. Drei Generationen antikolonialer Proteste in Kamerun , die im Herbst 2020 erscheinen wird. Er zeichnet derzeit über 30 neue Bilder zum Widerstand der Anlu-Frauen gegen die britische Kolonialmacht in den 1950er Jahren in Kamerun. Wir freuen uns auf die schönen Zeichnungen! Auch inhaltlich wird die Geschichte ausführlicher.

Wir stellen hier nähere Einblicke in Mindjas zeichnerischer Arbeit vor.

 

 

 

Wir haben sehr viel produktives und inspirierendes Feedback für unser Buch bekommen. Vielen Dank dafür! Dank Folgefinanzierung arbeiten wir derzeit an der zweiten Auflage des Comics, die voraussichtlich im Herbst 2020 erscheinen wird. Diese neue Version gibt es dann auch wieder gedruckt.

jup! Berlin präsentiert Nachrichten und Jugendinfos von und für Jugendliche.  Auf dem Portal können junge Menschen sich informieren, eigene Inhalte erstellen und ihre Interessen vertreten. Im September hat Amanda aus dem Redaktionsteam von jup! unseren Comic rezensiert. Sie schreibt:

„Vielen Schüler*innen sind die verschiedenen Widerstandsbewegungen, die aus Protesten gegenüber Kolonisatoren auf dem Kontinent Afrika entstanden sind – völlig unbekannt.

Dass das am hiesigen Geschichtsunterricht liegt und Deutschland nicht gerade mit Vorbildcharakter darum bemüht ist seine menschenverachtende, koloniale Vergangenheit aufzuarbeiten, ist mehr als nur unwürdig im Jahr 2019.

Doch gegen die Unwissenheit, die eine erste Hürde des Fortschritts darstellt, ist jetzt ein spannendes Comic-Buch von dem ehrenamtlich organisierten Verein ‚Initiative Perspektivwechsel e.V.‘ erschienen. Das für den deutschsprachigen Geschichtsunterricht entworfene Comic-Buch behandelt drei packende Widerstandsbiografien im kolonialisierten Kamerun. Es bewältigt den schweren Spagat zwischen der Behandlung des Themas Kolonialismus und Winderstand in Kamerun auf der einen Seite und einer niedrigschwelligen Vermittlung durch visuelle Umsetzungsstrategien auf der anderen.“

Vielen lieben Dank Amanda für deinen Text. Die gesamte Rezension könnt ihr hier lesen:

https://jup.berlin/widerstand-mit-comic

Für fluter.de hat der Comickritiker Michael Brake einen Text über „Widerstand“ verfasst. Auch wenn er durchaus Verbesserungsbedarf in der Form sieht, lobt er das Werk zum Einsatz in der Wissensvermittlung. Er schreibt:

„Das erzählerische Prinzip ist bei allen drei Geschichten das gleiche und vergleichbar mit den nachgespielten Szenen in historischen TV-Dokumentationen. Die Dialoge und einige der handelnden Figuren sind ausgedacht, die historischen und politischen Fakten aber stimmen. Das Ergebnis ist zweischneidig: Bei allem guten Willen bleiben die meisten Zeichnungen statisch und Dialoge hölzern. Allen Szenen, Sätzen, Seiten der Storys merkt man zu sehr an, dass sie der Wissensvermittlung dienen.

Comics gibt es bessere. Doch das hier ist eben keine Kunst, es ist politische Bildungsarbeit – und als solche funktioniert „Widerstand“ gut. Ein Fachaufsatz oder eine Textbroschüre zum Thema würde es kaum schaffen, das historische Wissen so spielerisch und leicht zu vermitteln. Und wer neugierig geworden ist, kann mit dem an die Kapitel angehängten Literaturverzeichnis in die Tiefe gehen.“

Besten Dank für diese kritische Perspektive. Die ganze Rezension könnt ihr hier lesen:

https://www.fluter.de/comic-kolonialgeschichte-kamerun-widerstand

Ob Wirtschaft, Bildung, Kultur oder Sprache: Koloniale Herrschaft zeichnete sich durch die gewaltsame Umstrukturierung quasi aller Lebensbereiche aus. Die Nachwirkungen dieser Kolonialpolitiken sind in den Ländern des Globalen Südens bis heute spürbar. Doch so alt wie die europäische Expansion ist, ist auch der Widerstand dagegen.

In Comics und Illustrationen skizzieren wir drei Generationen antikolonialen Widerstands in Kamerun. Das zentralafrikanische Land war 35 Jahre lang eine deutsche Kolonie. Die Geschichten des kamerunischen Königs Douala Manga Bell, der Anlu-Rebellion der Kom Frauen sowie des Aktivisten Blaise André Essama ermöglichen historisches Lernen aus einer antirassistischen Perspektive.

Hier schreiben die Kolonialisierten Geschichte und wehren sich gegen das System von Unterdrückung und Gewalt. Ihre Kämpfe machen das Ausmaß der kolonialen Gewaltherrschaft deutlich und bieten gleichzeitig einen Ausgangspunkt über das koloniale Erbe ins Gespräch zu kommen.

Wenn ihr Bücher haben wollt schreibt uns eine Mail!

Seit Anfang Dezember arbeitet der Zeichner Franky Mindja an dem Comic, das wir im Rahmen des neuen Projektes Mit Spoken-Word gegen Rassismus produzieren und pädagogisch einsetzen wollen. Derzeit zeichnet er speziell Illustrationen für die Geschichte der Kom-Frauen, die in den 1950er Jahren gegen die britische Kolonialmacht im Westen Kamerun aufbegehrten. Die Comic-Broschüre soll insgesamt drei Widerstandsgeschichten vorstellen.

Franky Mindja arbeitet zunächst detailliert mit Bleistift auf Papier, ehe er die Illustrationen am Computer färbt und verfeinert.

 

Für unser neues Projekt Mit Spoken-Word gegen Rassismus entwickeln wir eine Comic-Broschüre, die wir in unseren Workshops mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Frühjahr 2019 einsetzen werden. Wir haben Dany aka Negro Illustrator eingeladen, die Geschichte zum aktivistischen Kampf von André Blaise Essama für die Dekolonisierung der Stadt Douala zu zeichnen. Wir freuen uns sehr, dass er die Herausforderung angenommen hat und sind begeistert von den ersten Skizzen!

Heute waren wir auf Einladung von Herrn Prof. Dr. Sebastian Schädler an der Evangelischen Hochschule Berlin und haben im Rahmen seines Seminars „Flucht, Migration und Postkolonialismus“ eine Sitzung übernommen. Gemeinsam mit 11 Studierenden führten wir einen vierstündigen Workshop durch und hatten spannende Diskussionen über die Aktualität und Relevanz antikolonialen Widerstands am Beispiel Kamerun und Deutschland.

Wir freuen uns sehr über den Erfahrungsbericht von Mira aus dem Lessing-Gymnasium. Sie schreibt zu unserem Workshop zum Thema „Antikolonialer Widerstand in Kamerun“ auf dem benbi:

Ich habe mich für den Workshop rund um Kamerun entschieden, da ich da noch am wenigsten darüber wusste und mich in der Kurzbeschreibung vor allem die Geschichte von einem Mann, der in Kamerun aufgestellte französische Soldatenstatuen „köpfte“ konfus und neugierig machte.

Es wurde nicht allzu viel Zeit mit herkömmlichen Kennenlernen verbracht, es war eher ein kontextbezogenes „Was weiß ich, was weiß ich nicht“, was ich als sehr angenehm empfand.

Der Workshop war nicht rigoros auf die Problemfrage zugespitzt, wir erfuhren sehr viel zu vorhandenen Sprachen (wo wir dann auch etwas ausprobieren konnten – „Ndjil’a“ heißt „Hallo, wie geht es dir“ auf Bassa, einer von über 150 kamerunischen Sprachen), zur geographischen Situation, etc. In Gruppenarbeit bekamen wir dann noch einzelne Geschichten und Schicksale kamerunischer Antikolonialisten zugeteilt, die wir in sehr kreativen Aufgaben, wie zum Beispiel einem Slam, aufarbeiteten und dann den anderen vortrugen.

Der Workshop war manchmal berührend, manchmal entsetzend, manchmal überraschend und immer höchst interessant und informativ, nicht zuletzt dank der sympathischen und energetischen Leiter.

Seit gestern führen wir auf dem benbi Workshops zum Thema antikolonialer Widerstand in Kamerun durch. Wir haben sehr viel Energie in die Entwicklung unserer Methoden gesteckt und freuen uns deshalb um sehr mehr, dass die Kinder und Jugendliche mit so viel Engagement und Interesse dabei sind. Es macht  unglaublich viel Spaß sich mit den Teilnehmer*innen über antikolonialen Widerstand in Kamerun auszutauschen und zu diskutieren!

Wir freuen uns auf die weiteren Workshops bis Freitag!