Von wegen Freihandel
Wir waren auf der von AfricAvenir International e.V. organisierten Fachtagung “Decolonizing EZ! Neue Impulse für afrikabezogene entwicklungspolitische Bildungsarbeit“. Vor allem der Workshop von Dr. Boniface Mabanza zum Thema “Keine Zukunft ohne neue Afrikanisch_europäische Wirtschaftspartnerschaften” hat uns besonders gut gefallen und in Bezug auf unser Bildungsprojekt zur Ressourcenungerechtigkeit inhaltlich viel gebracht. Er gab uns ausführlichen Einblicke in die neuen Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit ehemaligen afrikanischen Kolonien. Angeblich sollen sie sogenannte “Freihandelszonen” zugunsten von EU-Produkten und Rohstoffeinfuhr ausbauen. Dabei allerdings werden sowohl den Export als auch den interregionalen Handel afrikanischer Länder extrem eingeschränkt bzw. beeinträchtigt.
Dr. Boniface Mabanza ist führender Experte und Koordinator der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika (KASA) in Heidelberg, die Lobby- und Kampagnenarbeit zur sozioökonomischen Gerechtigkeit im südlichen Afrika durchführt. Seit Jahren setzt er sich für einen konsequenten Perspektivwechsel insbesondere in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen afrikanischen und europäischen Ländern und der EU ein. Er prangert Ausbeutungsstrukturen und das Nachwirken kolonialer Mechanismen, ebenso wie rassifizierte Stereotype in gesellschaftspolitischen Verhältnissen an.