Um die Anlu-Bibliothek und ihre Aktivitäten auch über den Bezirk Oyack hinaus bekannt zu machen, hat unsere Partnerorganisation ICP das Event ANLU-CREAJOUR ins Leben gerufen. ANLU-CREAJOUR ist ein Tag voller verschiedener Aktivitäten für Kinder im Kontext von Literatur, aber auch anderen kreativen Angeboten.

Ende Februar probierte die Gruppe in Douala dieses Konzept erstmals in Kooperation mit dem Pens’Art Café von Guy La Roche in Logpom aus. Rund fünfzig Kindern zwischen 6 und 12 Jahren nahmen, über den Tag verteilt, an verschiedenen Workshops teil. Angeboten wurde unter anderem Siebdruck, das Bauen eines Holzautos, ein Zeichenkurs und ein Lesekreis.

Auch wenn bei diesem ersten Auftaktevent noch nicht wirklich Spenden geflossen sind und die Teilnahmebeträge lediglich die Kosten für die Umsetzung der Angebote finanzieren konnten: Der Tag war gekennzeichnet von vielen vergnügten Teilnehmer*innen und gut gelaunten Eltern, die sich über das kreative Angebot freuten. Und insgesamt 37 Bücher wurden über den Tag an die Bibliothek gespendet.

Es ist ein Schockszenario: Gerade noch sitzen Tochter und Mutter gemütlich gemeinsam vor dem Fernseher, als sich die Mutter auf einmal vor Schmerzen die Brust hält und dann das Bewusstsein verliert. In Panik ruft die Tochter den Notarzt, doch das Gespräch verläuft anders als erhofft. Zwar gibt das Erste-Hilfe Team der jungen Frau Anleitungen, wie sie ihrer Mutter durch eine Herzmassage helfen kann. Doch statt schnell ein Rettungsteam zu schicken, stellt sich heraus, dass sie in diese Gegend von Douala nicht kommen können.

Der Notfall, der auf rund 22 Seiten mit großen Illustrationen und kurzen Dialogen dargestellt wird, ist als Reflektionsanstoß für Kinder ab 5 Jahren gedacht. Was mache ich in einem Notfall? Welche Erste-Hilfe Maßnahmen kann ich selber leisten? Und warum verweigert der Rettungsdienst jemanden zur Hilfe zu schicken?

Im hinteren Teil des Comics gibt es im Kontext dieser Fragen Übungen, die Lehrer*innen oder andere pädagogische Kräfte mit Kindern durchführen können.

Das Team in Douala plant im Kontext des Comics einen Workshop durchzuführen. Zum Auftakt organisierten sie zunächst ein Treffen mit rund 10 Lehrkräften aus Partnerschulen, stellten den Comic vor und simulierten die dazugehörigen Übungen.

Der Comic wurde im Rahmen des Projektes “Anlu Bibliothek. Ein Ort für Empowerment, Wissensaustausch und Begegnung in Douala”  produziert.

Am 29. Oktober 2022 hat unser Team in Douala die wunderschön renovierte Anlu-Bibliothek eröffnet. Insgesamt zwei Monate lang sind die Räumlichkeiten rennoviert worden und erscheinen nun im neuen Glanz: neu geflieste Böden, frisch gestrichene Wände und einladene Kunst an der Fassade.

Bei der Eröffnungsfeier waren neben den Einwohner*innen des Kiezes auch offizielle Gäste geladen: Der Bürgermeister von Doaula 3ième und les chefs du quartier Oyak 3 und Oyak 4 sowie Presse und Direktor*innen der umliegenden Schulen. In seiner Rede sprach der Bürgermeister seine Begeisterung für das Projekt aus und fügte hinzu, dass nicht einmal das Rathaus von Douala 3ième über eine eigne Bibliothek verfügt.”Die Jugendlichen von Oyak können sich glücklich schätzen einen Ort zu haben an dem sie sich bilden können.”

Immer wieder unterstützen uns tolle Menschen, Vereine, Verlage und auch Buchhandlungen mit Bücherspenden. Im September hat uns auch InterKontinental 10 wunderbare Bücher von afrikanischen Autor*innen gespendet. Die Bücher sind seit Oktober bereits in der Anlu-Bibliothek und tragen zu weiteren Diversität, der dort verfügbaren Literatur bei.

InterKontinental ist die erste Buchhandlung spezialisiert auf afrikanische und afrodiasporische Literatur in Deutschland. Seit 2018 bieten sie in Berlin-Friedrichshain eine Auswahl an Belletristik (deutsch, englisch und französisch), Sachbücher zu Politik und Kultur, Kinder- und Jugendbücher sowie Klassiker der Weltliteratur.

Wir bedanken uns ganz herzlich und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Das African Book Festival versammelt jährlich  Autor*innen und Künstler*innen des afrikanischen Kontinents und seiner globalen Diaspora für Lesungen, Diskussionen, Interviews Konzerte und Spoken Word Performances in Berlin. Das jährliche African Book Festival wird präsentiert von InterKontinental e.V., einem gemeinnützigen Verein mit dem Ziel, zur Verbreitung afrikanischer und afrodiasporischer Literaturen in Deutschland beizutragen. Wir waren bei der diesjährigen Veranstaltung schon zum 2. Mal mit einem Stand dabei.

Der südafrikanische Autor, Fotograf und Filmemacher Lidudumalingani hat das African Book Festival 2022 kuratiert und ein wirklich außerordentliches Programm auf die Beine gestellt. Besonders toll war die Lesung der ugandischen Autorin Jennifer Nasubuga Makumbi zu ihrem Buch First Women.

Wir freuen uns riesig, dass unsere Partnerorganisation ICP in Douala ihr Bibliotheksprojekt „Die Anlu Bibliothek – Ein Ort für Empowerment und Engagement im Kiez“ nun mit einer Projektförderung an den Start bringen kann. Die Nord-Süd Brücken Stiftung und die Stiftung Umverteilen unterstützen das Projekt zunächst bis März 2023.

Das Projekt empowert junge Menschen und regt sie dazu an sich zivilgesellschaftlich zu engagieren. Ausgangspunkt dafür ist die Anlu-Bibliothek, die Afrikanische und Afrodiasporische Literatur sowie Schulbücher bereitstellt. Seit Dezember 2020 ist die Anlu Bibliothek geöffnet und bietet ihren Besucher*innen bereits knapp 1000 Bücher aller Art (Comics, Essays, Romane, Wissenschaftliches, Schulbücher) in französischer und englischer Sprache sowie Nachhilfekurse.

Mit der Förderung werden die Räume der Bibliothek rennoviert sowie regelmässige Öffnungzeiten garantiert und Aktivitäten für Kinder und Jugendliche durchgeführt. Die Rennovierungsarbeiten sind derzeit im vollen Gange.

Vielen Dank an die Nord-Süd Brücken Stiftung und die Stiftung Umverteilen und alle anderen tollen Vereine und Menschen, die uns unterstützen. Wir freuen uns nach wie vor über Bücherspenden Afrikanischer und Afrodiasporischer Autor*innen auf Englisch oder Französisch. Besonders Kinder- und Jugendbücher sind immer Willkommen!!

Vielen Dank an Editions ZOE! Der Schweizer Verlag hat uns 20 funkelnagelneue Bücher von unterschiedlichen afrikanischen Autor*innen gespendet. Darunter die Werke der nigerianischen Schriftstellerin Yewande Omotoso, des Autors Tendai Huchu aus Zimbabwe, des  kamerunischen Autor Max Lobe und viele weitere.

Lobe wurde 1986 in Douala geboren und hat bereits mehrere Romane veröffentlicht. Für seine Kurzgeschichte Le Baccalauréat erhielt er 2009 den Prix de la Sorge (Literaturpreis der Universität Lausanne). Im Januar 2013 erhielt der von Zoé herausgegebene Roman Rue de Berne 39 den Prix du Roman des Romands (das Schweizer Äquivalent zum Goncourt des lycéens). In seinem Werk Confidences erzählt der Autor die Geschichte des Unabhängigkeitskrieges Kamerun.