Feierliche Umbennung: Amo-Fest
Nach jahrzehntelangem Druck von zivilgesellschaftlichen Initiativen und Aktivist:innen war es am 23. August 2025 soweit: Die ehemalige M*-Straße in Berlin-Mitte trägt nun den Namen Anton-Wilhelm-Amo-Straße!!! Endlich eine kolonialrassistischer Begriff weniger in der Stadt und die längst überfällige Eherung des Philosophen und Rechtswissenschaftlers Anton Wilhelm Amo (1703–nach 1753).
Anton Wilhelm Amo gilt in Deutschland als erster bekannter Akademiker afrikanischer Herkunft. Er studierte zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Halle an der Saale und in Wittenberg, wo er 1734 auch promovierte. Er wirkte dort sowie in Jena als Dozent der Philosophie. In seiner akademischen Arbeit widmete er sich unter anderem der Rechtsstellung Schwarzer Menschen in Europa. Amo steht für Widerstand, Selbstbehauptung und afrodiasporisches Wissen – viel zu lange unsichtbar gemacht. Jetzt hat er den Platz, der ihm zusteht.
Die Initiative Perspektivwechsel e.V. war beim Umbenennungsfest dabei. Unser Kollege Hobskur hat das Fest mit seinem Auftritt unterstützt und das Publikum mit seinem Rap auch kurz mit in das politische Geschehen nach Kamerun entführt. Denn koloniale Straßennamen und Denkmäler sind weltweit in großen Städten zu finden. Auch in Kamerun gibt es noch viele Denkmäler und Straßennamen, die Kolonialverbrecher ehren.
Die neue Anton-Wilhelm-Amo-Straße in Berlin-Mitte steht für eine Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit und für das Engagement all jener, die sich nicht mit diskriminierenden Straßennamen abfinden. Sie ist ein sichtbarer Erfolg antirassistischer Kämpfe im öffentlichen Raum.